Wildacker mit Plan - Düngung

Die angepasste Düngung eines Wildackers sorgt für gesunde Äsungspflanzen. Viele Böden sind nicht in der Lage, die benötigten Nährstoffe bereitzustellen, aufgrund geringer Nährstoffgehalte (z.B. bei Sandböden mit geringem Humus- und Tongehalt) oder aufgrund eingeschränkter Nährstoffmobilität durch ungünstigen pH-Wert des Bodens (Prüfung mit pH-Meter vorab möglich und empfohlen!).

  • Jeder Boden benötigt Mineralien für die Fruchtbarkeit.

  • Genaue Kenntnis über den Vorrat an notwendigen Grundnährstoffen vermitteln Bodenproben. Auskünfte über das Verfahren erteilen die Landwirtschaftlichen Technologiezentren (für Baden – Württemberg das LTZ Augustenberg in Karlsruhe).

  • Entsprechend der Untersuchungsergebnisse werden fehlende Nährstoffe oder ungünstige pH-Werte durch Düngergaben ersetzt/korrigiert (pH-Wert sollte für die Anlage eines Wildackers zw. 5,3 und 7,0 liegen. Achtung: besonders saurer Boden benötigt 1 bis 3 Jahre, um sich zu erholen).

  • Diese Düngung muss möglichst harmonisch gestaltet werden. Es darf kein Nährstoff fehlen, aber es soll auch keinen im Überfluss geben.

  • Bei einem Wildacker umfasst die Düngung daher klassischerweise die Kalkung sowie die Kali-, Phosphat- und Stickstoffdüngung.

  • Eine alternative Möglichkeit der Nährstoffverbesserung des Bodens ist Gründüngung in Form von Zwischenfrüchten, die hierfür im Vorherbst gesät werden.

Die "Kalkung" - Bodenverbesserung im Wildacker mit Kalk oder basisch wirkenden Düngemitteln auf versauerten Standorten zur Anhebung des pH-Wertes und damit besserer Nährstoffmobilität:

  • mittlere und schwere Böden: schnellwirkender Brannt- oder Löschkalk

  • leichte Böden: kohlensaurer Kalk oder Hüttenkalk

  • Kalk beseitigt durch Abstumpfen oder Bindung im Boden vorkommende oder entstehende Säuren, die das Pflanzen- und Bakterienleben stark schädigen. Alle Leguminosen sowie Rüben, Weizen und Kohl verlangen einen gut gekalkten Boden. Stiefmütterchen, Sauerampfer, Storchschnabel zeigen Kalkmangel an.

Die "Kalidüngung" - Zufuhr der Hauptnährstoffe Kalium, Phosphor und Stickstoff:

  • Tonhaltige Böden sind meist gut versorgt, es ist i.d.R. keine Düngung nötig

  • Sand- und Moorböden bedürfen dagegen i.d.R. einer Düngung

  • Kali macht Blätter und Knollen der Äsungspflanzen erst richtig schmackhaft. Dieses Mineral muss zur Bildung der Stärke und des Zuckers vorhanden sein, denn alle Pflanzen wie Rüben, Kartoffeln und Topinambur, welche viele dieser Stoffe bilden, brauchen reichlich Kali. Er sorgt darüber hinaus für die Zellenausbildung und garantiert somit die Standfestigkeit der Pflanzen.

Die Phosphatdüngung:

  • Bei sauren Böden empfehlen sich basisch wirkende Phosphordünger wie Hyperphos

  • Neutrale und basische Böden benötigen sauer wirkende Phosphordünger wie Superphosphat

  • Phosphor beschleunigt die Reife und fördert die Korn- und Samenbildung der Pflanze

  • Besonders Knollenfrüchte und Getreide sind auf Phosphor unbedingt angewiesen

  • Für schnelle Wirkung wählt man Superphosphat.

Die Stickstoffdüngung:
  • Pflanzen, die große Blattmassen erzeugen, z. B. Kohl und Raps, benötigen hohe Düngegaben.

  • Bei Wildackermischungen mit hohen Anteilen an Leguminosen wie Klee, die Luftstickstoff nutzen und Kräutern, die weniger Stickstoff benötigen darf keine Stickstoffdüngung vorgenommen werden.

  • Stickstoff fördert das Wachstum und den Eiweißgehalt, z.B. bei Raps und Kohl.

  • Bei übertriebener Düngung leiden Standfestigkeit, Reifeprozess und Schmackhaftigkeit.

  • Bei Vergilbung und schlechtem Wuchs wird Stickstoff in Form von Kalkammonsalpeter oder von schnell wirkendem Kalksalpeter als Kopfdünger verabreicht.

Vor dem Düngen - richtig Einsähen!